Beerfelder Galgen - Burgruine Freienstein und heim

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Heute war es so weit! Eine kleine Gruppe aus mit Kameras bewaffneten, dynamischen Leuten sammelte sich am Beerfelder Galgen, nicht um sich hängen zu lassen, sondern um mit einem Blick in das weite Land, dieses zu durchschreiten.
Leider gab es zwei krankheitsbedingte Abmeldungen, aber davon ließen wir uns nicht abhalten.
Zuerst ging es vorbei an alten Greisen, die entlang eines geteerten Feldweges saßen, über den dauernd junge Deppen mit ihren Autos bretterten, obwohl diese Straße nicht dafür gedacht war. Dabei wuchs zwar der Wunsch nach einem großen Findling, der plötzlich vor einem solchen Fahrer auf der Straße auftauchen würde, doch ließen wir diese Kleinigkeit bald hinter uns und verwunderten uns noch nebenbei mal schnell, dass Beerfelden über einen Solarpark verfügt (der im Sonnenuntergang echt hübsch reflektiert, wie wir später auf dem Rückweg sahen).
Quer über eine Wiese kürzten wir den Weg zum Waldrand ab, wo wir uns im vorbeigehen wunderten, ob die Unterlage zweier Sonnenbadenden wohl auch in der Karte eingezeichnet sei. ;)
Im Wald angekommen kreuzten wir ein Stück des ehemaligen "Trim-Dich-Pfades", der jetzt einen modernen frischen Namen trägt, den man sich keine drei Minuten merken kann. Dort entdeckten wir so manches seltsames Foltergerät zur Selbstertüchtigung. An einem Gerät für eine Art Liegestütz im Stehen schien sich einst ein Sportsmann zu sehr verausgabt zu haben, denn das massive Gestell hatte eine leicht windschiefe Neigung eingenommen.
Schon kurz darauf entdeckten wir eine neue Interpretation des Kalkens von Wäldern. Auf die Art "Sollen es sich die Bäume doch selbst holen!" war dort einfach ein Kalkhaufen aufgeschüttet worden. Die Idee, dass es sich dabei um das als Kalkhaufen getarnte Kokslager eines örtlichen Dealers handeln könnte, ließ sich die Gruppe jedoch nicht aus dem Kopfe schlagen. Dies wurde vor allem dadurch bekräftigt, dass ein Stück weiter ein paar Bäume aussahen, als wären sie nach einer Überdosis zusammengeklappt.
Doch unaufhaltsam ging es weiter. Vorbei an einem Funkturm, dessen Wartungsleiter direkt aus Pisa zu stammen schien, weiter in Richtung Tal.
Zu einem wahrhaftigen Runnig-Gag entwickelten sich VipersStrike21s "magische" Schuhe, in die sich wärend der Tour ca. 10 m³ Waldboden verirrten. Obwohl es zwischen Fuß und Schuh keinerlei Zwischenraum gab, durch die ganze Steine hätten fallen können, die er dann teilweise alle paar Minuten auszuleeren hatten. Scheinbar verfügen die Sohlen dieser Schuhe über die Fähigkeit als durchlässige Zellmembran zu fungieren.
Ein Stück weiter des Weges machte Pollux-Pictures dann die Entdeckung: Eine Leiche!
Oder besser gesagt, das was davon übrig war. Sie fand den Schädel und einen Teil des Unterkieferknochens eines Wildschweins. Wir sammelten beide Teile auf, nahmen einen Stein und setzten beide Teile so darauf, dass sie wieder zusammenpassten. Und was machen Fotografen dann? =D Blöde Frage!
Dabei entstanden dann Fotos wie diese:
dead end by burningBernd :thumb292394104:

Nachdem die Leiche genügend geschändet war machten wir uns weiter in Richtung Gammelsbach, wo wir vorbei an magersüchtigen Bäumen wanderten und endlich auf ein Bauernhaus stießen.
Im Ort angekommen nahmen wir natürlich direkt Kurs auf die Burg und wunderten uns über die behütungsvolle Liebe, die die Bewohner ihren Häusen zu schenken schienen. ;)
Auf der Burg angekommen gingen wir zuerst einmal der menschlichen Sensationslust nach und verfolgten gespannt einen Einsatz des Rettungsdienstes, während wir eine Pause einlegten. Als der Rettungswagen und der Notarzt daraufhin in den Wald fuhren, wurden bei uns Fantasien geweckt, die die Frage aufbrachten, ob sie den Patienten nun im Wald verscharren wollten, weil die Behandlung nicht so ganz glücklich geendet hatte.
Nach der wohltuenden Pause, bei der auch über die Herkunft von mitgeführten Keksen aufgeklärt wurde, nahmen wir die Burgruine unter die Lupe. Mehr als vermutet litt die Substanz des Gemäuers unter den Folgen von langjährig fehlender Pfelge. Von der 1988 eingestürzten Schildmauer war weniger übrig, als vermutet und andere Außenmauern waren gänzlich verschwunden oder nurnoch als Steinhaufen auszumachen. Der "neuere" Zentralbau war noch teilweise bis zur Unterkante des Daches erhalten, aber höhere Stockwerke waren aufgrund der schon lange fehlenden Zwischendecken nicht zu erklimmen. Abstützmaßnahmen aus dem 19. Jahrhundert ließen sich gut erkennen und ebenfalls aktuelle Ausbesserungs und Sicherungsarbeiten waren eindeutig sichtbar. Zusätzlich scheinen dort Gebäudeteile wieder freigelegt zu werden, die mittlerweile unter einer dicken Erdschicht verschwunden sind, da dort viel Gebuddel und Förderbänder auszumachen waren. Den Brunnen, der auf dem Burggrundriss eingezeichnet war, konnten wir nach mehrmaligem Mutmaßen nicht annähernd ausmachen.
Sehr kreativ erschien in wirrem Geflächt an zwei Mauern angebrachter Stacheldraht, der scheinbar Kletterer von deren Tätigkeit abhalten soll, welcher aber in sich ein wahres Kunstwerk darstellte.
Nachdem wir uns noch über zwei Kinder gewundert hatten, die auf dem Dach eines nahegelegenen Hauses rumgeklettert sind, haben wir uns wieder auf den Rückweg über eine andere Route gemacht. Dort bekamen wir eine mögliche Idee, wo die Steine der halben Burg hin sein könnten, da der erste Teil des Weges von Sandsteinbrocken nur so übersät war.
Nachdem sich ein Hauptwanderweg, der zumindwest so ausgeschildert war, sich für einen kleines Stück als abenteuerlicher Pfad offenbarte, kamen wir auf einen stark befestigten Weg, der für ein gutes Stück wie das Gleisbett einer Bahnstrecke erschien und auch dementsprechend "angenehm" zu begehen war. Nachdem dieser Teil anstrengender war, als der gesamte Weg zuvor zusammen gerechnet, waren wir mehr als glücklich auf einen weichen Weg auszuweichen, der eher ein Trampelpfad war, aber eine Wegnummer besaß.
Dann waren wir gezwungen das letzte Stückchen auf dem gleichen Weg, wie dem Hinweg zurückzulegen, da ein auf den Karten verzeichneter Weg, der uns auf die andere Seite eines Wäldchens bringen sollte, komplett zugewuchert war. Der neu eingeschlagene Weg brachte aber den Blick auf einen wunderschönen rot glühenden Sonnenuntergang mit sich.
Zurück auf dem geteerten Feldweg, den ich zu Anfang erwähnte, fiel uns auf, dass zu so später Stunde nun noch mehr Verkehr auf dieser Strecke vor sich ging. Das Verlangen nach dem besagten Findling stieg exorbitant. ;)
Schließlich gelangten wir wieder an den Parkplatz neben dem Galgen. Einen Aufhänger hatten wir nicht nötig, daher quatschten wir noch ein wenig, verabschiedeten uns und machten uns auf den Heimweg.

Nun seht ihr, was ihr alles verpasst habt!


Was anderes:
Es kam die Frage auf, was wir als nächstes oder übernächstes so tun könnten.
Ich habe dazu nun ein Diskussionsforum über meinen dA-Account eröffnet.
Schaut bitte mal rein und falls ihr auch nur eine flüchtige Idee habt, schreibt sie einfach mal rein.
Hier ist der Link zum Forum: burningbernd.deviantart.com/jo…

Eine schöne Woche wünsche ich noch!
burningBernd
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VipersStrike21's avatar
Hahaha, die nachträglichen Änderungen gefallen mir. :D
Und gestern hab ich doch tatsächlich noch eine Tannennadel im Schuh gefunden.
Ganz gleich um welche Wetterbedingungen es sich das nächste Mal handelt, ich steige auf meine Safari-Schuhe um, denen sollte es ja wohl egal sein wenn es im Sommer noch einen Tick wärmer ist. :D